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Das Erste mit Apple im Abendprogramm


Frank Stohl
Frank Stohl
@frankstohl
Das Erste mit Apple im Abendprogramm

Heute geht es ab 20:15 Uhr im Ersten beim ARD-Markencheck um Einschaltquote und der Pflege von Vorurteilen: Apple als Ausbeutermarke – ARD kündigt Skandal-Doku an. Ja, da muss man drauf hauen – warum? Na weil man es schon immer gemacht hat. Es kann ja nicht angehen, dass ein Unternehmen einfach nur gute Produkte machen will – da muss es schon nebenher die Welt massiv verbessern.

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Ich denke mal, dies werden wir heute Abend nicht zu hören bekommen: Wegen Kinderarbeit – Apple kündigt Zulieferer. Bei Aktiv gegen Kinderarbeit hört sich Apple gar nicht so schlecht an.

Was die Löhne angeht, da schwimmt halt Apple im Becken des Kapitalismus mit seinen Mitbewerbern – ja, Dell, HP und Samsung-Geräte fallen nicht fertig vom Himmel. Warum sollte Apple darauf achten, dass die Zulieferer ihren Arbeitgebern genügend Lohn bezahlt? Muss Daimler nach den Löhnen und Arbeitsverhältnisse bei seinen Zulieferer schauen? Wann zahlt der Leser dieses Blog denn so mehr als er muss, also einfach mal etwas drauf legen? Täglich?

Dann zieht Apple noch seine Produktionen aus China ab und verteilt diese auf der Welt: Apple lässt iPad Mini in Brasilien fertigen. Sogar in die USA wird Produktion zurück verlegt: Apple will Mac-Computer wieder in den USA bauen.

Apple zahlt in China mehr als den Mindestlohn und wenn dieser nicht passt, dann sollten wir politisch etwas verändern. Ach Moment, eigentlich wollen wir ja keinen Mindestlohn um die Arbeitgeber nicht in den Ruin zu treiben – na dann halt nicht.

Mein Tipp: von all dem werden wir nicht viel zu sehen bekommen. Es wird ein langweiliges pflegen der Klischees. Erst ein Aufbauen der Marke mit seinen ach so tollen Geräten, dann natürlich der böse Zeigefinger mit Gerüchte und gut war es. Danach reden bei Hart aber fair Ranga Yogeshwar, Paula Bleckmann, Gesine Cukrowski, Christopher Lauer und Josef Kraus mit Frank Plasberg über das Thema. Da wird man feststellen, dass junge Menschen die mit der Technik aufwachsen, ganz anders damit umgehen. Das Thema Apple und fiese Produktion im Wirtschaftssystem unserer Wahl, kommt auch – aber was will man machen. Wow.

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Apple für seine tollen Produkte. Diese machen mir nicht nur das Leben leichter, sondern sogar unterhaltsamer. Wer das mit den Produktionsbedingungen nicht so toll findet, ja der sollte sich nicht ein Android-Gerät kaufen (die zahlen den Arbeiter noch weniger) sondern vielleicht im Herbst nicht die Merkel wählen. Denn mit „Wirtschaft hat Vorfahrt“ und ein Ablehnen von Mindestlohn wird es nicht besser – so großzügig sind Kapitalisten dann doch nicht.

Update: Ganz aktuell heute: Foxconn-Arbeiter dürfen Betriebsrat wählen. Wobei es erst mal Schulung gibt, was so ein Betriebsrat denn macht.

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Comments

  • Pit
    Pit

    Du hast das Thema Klasse beschrieben. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen – „Think different“

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