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  Librarian

  Sehr schön finde ich auch die Äußerung von Frau SLS, dass man das Gesetz sehr genau ausformulieren müsse, denn „[n]iemand möchte die Genitalverstümmelung von Mädchen in unser Gesetz aufnehmen.“
  Es gibt auch eine „sanfte“ Beschneidung von Mädchen, die in Umfang und (sowohl realen als auch angeblichen medizinischen) Auswirkungen mit der Beschneidung von Jungen identisch ist (soweit das angesichts der unterschiedlichen Ausformung der primären Geschlechtsorgane möglich ist). Die ist auch verboten – und wieder einmal werden Jungen Mädchen gegenüber diskriminiert, weil das Recht auf körperliche Unversehrtheit bei ihnen nur eingeschränkt gelten soll.
  Die Beschneidung von Kindern aus anderen als medizinischen Gründen (und auch hier sollte sie nur noch allerletzte Wahl sein) gehört meiner Meinung nach abgeschafft.
  Wenn ein Kind religionsmündig wird, kann es sich selbst dafür entscheiden, ob es den Glauben seiner Eltern annehmen möchte und die Beschneidung als Zeichen dafür durchführen möchte. In der evangelischen und katholischen Kirche ist es mit Konfirmation bzw. Firmung doch genauso (auch wenn hier der invasive Eingriff fehlt). Warum sollten Juden und Muslime aufgrund von prähistorischen Gewohnheiten ein Sonderrecht bekommen?
  Zudem sehe ich in einem Verbot der religiösen Beschneidung die große Chance, dass sich in Deutschland neue Gemeinden bilden können, die bewusst darauf verzichten.

  Disclosure: Bei mir wurde im Kindergartenalter (nicht religiös bedingt sondern wegen Phimose) eine radikale Zirkumzision (das Bild trifft es ziemlich gut) durchgeführt. An die Operation selbst kann ich mich (Vollnarkose sei dank) nicht erinnern, sehr wohl aber an die Wochen danach. Ich weiß also, wovon ich rede…

  • 17. Juli 2012
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