Gestern bei Jauch ging es wieder darum, warum bei einem untergehendem Schiff die am Oberdeck nicht mit Wasser schöpfen müssen oder sollen. Wie auch immer, der Ansatz war der falsche. Aber wie so oft ist halt genau andersrum als gesagt. Der HartzIV-Empfänger, der eigentlich nur etwas zum Leben haben möchte – egal ob via Job oder Geld – ist unser Asoziale der und auf der Tasche liegt. Nur weil er sich beschwert, weil wir ihm einen Job geben, bei dem er erst nicht davon leben kann?

Dann gibt es noch den „Reichen“ also einer der zehn Prozent die 60 Prozent des Vermögens in Deutschland halten. Dieser hat eigenes Geld und man muss ihm auch keinen Job oder Geld besorgen. Auf den ersten Blick der bessere Mensch – wenn, ja wenn, er nicht übertreiben würde. Hätte der Reiche etwa 20 mal mehr als ein Mensch aus der Mittelklasse, dann würde diese Aussage noch stimmen. Aber er gibt wohl für geleistete Arbeit zu wenig und häuft sich somit zu viel Vermögen an – meist auf den Kosten der Arbeitnehmer, wo es dann auch fehlt. Denn durch ehrlich bezahlte Arbeit wurde noch keiner ein Millionär, oder? Die Frage ist nun, wie wir diesen Umstand sehen, immerhin lebt der Reiche auf den Kosten der Menschen, von denen er sich den Reichtum erschlichen hat. Ob die Menschen daran selber schuld sind oder nicht, dass sich immer mehr Angst um die Existenz machen müssen, ist eine gute Frage. Derjenige, der nicht einer Pistolenkugel ausweicht ist auch selbst schuld und der Täter nicht unbedingt ein Mörder, oder? Denn was haben wir daran gewonnen, wenn wenige Reiche in einem Land von vielen Armen leben müssen? Okay, jeder kann hoffen, vielleicht doch noch bei den Reichen zu landen und der Rest hat sich mit HartzIV abgefunden.

Wollen wir so ein Land? Wenn nicht, sollten wir daran was ändern. Ich bin für eine Erhöhung der Reichensteuer auf mindestens 70 Prozent – so für den Anfang. Ansonsten schauen wir uns die düstere Zukunft an… aber keine Angst, die Welt geht quasi dauernd unter.