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Wer arm ist, soll es auch bleiben

Jeder ist seines Glückes Schmid, nur wer kein Amboss hat, der hat verloren.


Frank Stohl
Frank Stohl
@frankstohl
Wer arm ist, soll es auch bleiben

Da die Mutter Hartz IV bezieht, bleiben der Tochter im Amtssprech eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft: Ich bin Tochter einer Hartz-IV-Empfängerin und der Staat zwingt mich, weiter arm zu bleiben. Das ist quasi eine Sippenstrafe für Menschen die „Arbeit macht frei“ nicht beherzigen – oder wie?

Nun, es untermauert auf jeden Fall die Erkenntnis, wer arm ist, bleibt es auch – oder hat es zu bleiben, so wie seine Nachkommen. Dann stört er nicht die Reichen oder so, keine Ahnung: Die Reichen bleiben unter sich. Wer arm geboren wird, bleibt auch arm. Hat sich da ein elitärer Club gebildet?

Nicht im Club der Reichen?

Was verspricht sich die Politik davon, der Trend ist ja schon lange anhaltend, also scheint es kein Zufall zu sein. Da nichts dagegen getan wird, verbirgt sich eine Absicht dahinter? Der Gedanke, durch Zwang Menschen zur Arbeit zu bewegen, ist alt und funktioniert nicht, wenn keine Arbeit da ist. Dazu sollte es ja noch Arbeit sein, von dem der Mensch und seine Familie leben kann. Nur zu arbeiten des Arbeitswillen wegen muss ja auch nichts ein. Okay, es verhilft dem Arbeitgeber zu mehr Gewinn durch günstigen Lohn, kann aber wohl wegen akuter Armut nicht mehr Lohn bezahlen.

Auf jeden Fall sollte die Politik was tun, denn mit vielen armen Menschen sinkt die Bildung und komische politische Gruppierungen bilden sich. Bei lauter gieren nach Geld, scheinen die Reichen die Gefahr nicht zu sehen. Wenn Nationalisten an die Macht kommen, geht es, wie in den letzten male in der Geschichte der Menschheit, nachhaltig böse aus. Wenn halt mal selbst der Kuchen alle ist, geht es an die Köpfe.

Bedingungsloses Grundeinkommen

Von daher kann man nur für ein Bedingungsloses Grundeinkommen sein, dass in diesem Fall die Tochter aus der Sippenstrafe befreien würde und einen guten Start ins Leben ermöglichen würde. Denn wie heißt es so schön: Jeder ist seines Glückes Schmid, nur wer kein Amboss hat, der hat verloren. In unserer Gesellschaft haben wenige Menschen hunderte Ambosse, und viele Menschen keinen. Dann müssen die ohne Amboss von denen mit zu vielen noch sagen lassen: „man muss doch nur irgendwo drauf hauen und schon läuft es – warum stellt ihr euch so blöd an?“. Arroganz bemerkt der Dumme selten.

Die Mittelschicht ist nicht sicher

Wer sich bei der ganzen Sache in Sicherheit wiegt, da er dem Mittelstand angehört: Schrumpfende Mittelschicht – Die Zahl der Armen steigt immer weiter an. Da muss man aufpassen, das kann eng werden: Abstiegsrisiko für Mittelschicht steigt. Aber vielleicht treibt die „German Angst“ ja zur mehr Leistung an. Denn wer viel leistet, der wird nicht arm – so das Versprechen, das am Ende nicht gehalten wird. Aber jetzt zuerst mal arbeiten… das Hamsterrad des Alltags will bewegt werden.

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