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Schlechte Apps aus der Industrie


Frank Stohl
Frank Stohl
@frankstohl
Schlechte Apps aus der Industrie

Gerade hab ich die App von der Firma Lappkabel auf dem iPad getestet. Also so eine grottig schlechte App habe ich schon lange nimmer gesehen. Es geht um den Hauptkatalog von tausenden von Produkten, die die Firma hat. Im gedruckten Katalog blättert man halt vor sich hin und da dachte ich, auf der Homepage geht das bestimmt schneller – und siehe da, es gibt sogar (leider) eine App.

Also schnell die App geladen und darf man sich erstmal den Katalog aussuchen, den man laden möchte. Es kommen 80 Megabyte PDF gepackt. Danach kann man am iPad durch den Katalog blättern – also ganz wie in der gedruckten Version oder wie in der iBooks-App, nur schlechter.

Am übelsten ist die Suchfunktion – es wird nur die Seitenzahl in der der Begriff vorkommt angezeigt.

Nein, solche Apps braucht man nicht und solche Apps sollten von Apple gesperrt werden. An dieser Stelle frage ich mich auch, wie wenig Kompetenz man bei Lappkabel hat, um so eine App zu haben und sie im App-Store zu belassen.

Hier die groben Fehler der App:

  • Katalog als PDF und nicht aktuell aus der Datenbank
  • PDF ohne Verweise zum Klicken (Inhaltsverzeichnis)
  • Suche spuckt nur Seitenzahl aus
  • jede Menge Buttons, aber nur oben und unten
  • Ton aus Option (Kataloge sollten keine Musik haben)
  • Katalogseiten blättern, wie früher

Die Notizen zu einer Seite und die Merkliste sind dann eher Rettungsringe um überhaupt auch nur einen Vorteil gegenüber der gedruckten Ausgabe zu haben – ach ne, Notizen gehen da ja auch.

 

Ein Übel kommt selten allein

Aber warum sind wir überhaupt auf diese App gekommen? Nun, ein anderer Hersteller hat ein Portal gemacht, in dem man Module für die Elektroplankontruktion holen können sollte. Da sucht man zum Beispiel ein Kabel von Lappkabel. Allerdings muss der Suchbegriff passen, denn mehr als 100 Suchergebnisse gibt es nicht – Scrollbalken und Blätterbuuttons waren wohl zu teuer. Deshalb wollten wir schnell aus der Lappkabel-App die Bestellnummer holen, denn diese gibt es zum Glück nur einmal in der Liste von ePlan.

Keine Ahnung wo das Problem liegt, aber irgendwie sollte man bei solchen Dingen vielleicht zu Beginn länger denken als man pinkeln kann – das würde bestimmt helfen.

Man sieht an dieser Stelle, dass zumindest der Maschinenbau in Deutschland gerade das Fax als alt liegen lassen hat und sich nun an der eMail versucht. Moderne Dinge wie HTML5, Datenbanken und Tablet sind für die deutsche Industrie Abteilung MAschinenbau noch Fremdwörter. Man versucht sich zwar daran, hat es aber noch nicht ganz kapiert.

Apps der Industrie Cargo-Kult?

Ich gehe sogar so weit, dass viele Firmen aus dem Maschinenbau tolle Apps in TV und Internet gesehen haben und nun in eine Art Cargo-Kult diese nachbauen – ohne die coole Funktionen, aber schaut zumindest so ähnlich aus.

Leider ist dies kein Einzelfall. Siemens bietet zum Beispiel eine App an, mit der man die QR-Codes auf ihren Produkten fotografieren kann und schwubs hat man alle Daten darüber. Ein schöner Gedanke, aber leider an die Wand gefahren:

  • die QR-Codes sind zu kontrastarm aufgedruckt
  • der QR-Code ist meist auf der Seite – also Gerät ausbauen um QR-Code zu fotografieren
  • die App öffnet einen PDF-Viewer
  • keine Ablage der Daten oder sync zur iCloud

 

Auf deutsch: kaum benutzbar, eigentlich schade.

 

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