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Hobbit-Filmkritik
Gestern war ich im ersten Teil der Hobbit-Reihe von Peter Jackson: Der Hobbit – Eine unerwartete Reise. Das Kino bot den Film in 48p (Neudeutsch: High Frame Rate) und 3D mit Pause. Geht eigentlich 48p3D und 4k Hand in Hand? Die hohe Auflösung kann ich nicht bestätigen, da nicht erwähnt.

Was soll ich schreiben… zum einen war der Film technisch wunderbar. Die doppelte Bildrate taten 3D merklich gut und nach vorne wirkende Objekte ruckeln nicht mehr bei Kameraschwenks. Auch ist das Bild viel ruhiger und die Schärfe kommt mehr zur Geltung. Das macht wirklich gute 3D-Szenen bei denen man nur staunen kann, aber einzelne Szenen machen halt noch keinen guten Film. Aber da bin ich mal gespannt, ob der nächste Avatar-Teil mit 60p noch besser wirkt: Cameron & Jackson are right – 60p and 3D are how our eyes see reality.

Wie bei jedem 3D-Film begeisterte mich auch die Tiefe im Bild, wobei dies bisher von Prometheus am besten umgesetzt wurde. Bei den Actionszenen fand ich dieses mal die Kamera stets zu nah am Geschehen und alle drei Sekunden gab es einen Cut. Es war halt Bildgewaltig, aber man bekam nichts mit. Wie soll man da die einzelnen Zwerge auseinanderhalten? Die Landschaftsaufnahmen waren hingegen episch, jedoch kann ich keine Kameraeinstellungen „eine tapfere Gruppe läuft die über einen Bergkamm“ mehr sehen – das hatten wir schon oft genug. Das ist quasi die Matrix-Bullet Time der Fantasyfilme.

Zu Beginn des Filmes wird zwei mal gesungen – kaufte Disney Star Wars oder Herr der Ringe? Warum mochte Tolkien Disney nicht? – Herr Jackson, das war verdammt knapp. Am Ende steht noch Andy auf dem Ring

Nun, danach blätscherte die Story halt weiter. Die Helden stolpern von einem Schlamassel in den nächsten und dazwischen ist nicht viel los. Das große Ziel, der Drache im Berg mit Schatz, ist ja erst im dritten Teil dran. Meist kündigt eine ruhige Szene einen plötzlichen Wechsel an, das Glück ist jedoch stets auf Seite der Heldentruppe. Die Elben werden besucht und einen richtig böse Bösewicht gibt es auch. Ein wenig Klamauck mit Bergtrolle gibt es auch noch. Diese erinnerten mich an die zwei Bayern von Lissi. Eigentlich kommt den Helden im ganzen Film nur immer irgendwas dazwischen, was aber dann am Ende doch irgendwie weiterhilft.

Der zum Kultstatus erhobene Gandalf zauberte stets nur im richtigen Moment und irgendwie merkt man, dass man eine Kindergeschichte mit Action auf Speed anschaut. Ach ja, neben Gandalf dem Grauen gibt es noch den bereits bekannten Weißen – also Sauroman nicht Mr.White – und einen Braunen. Dieser ist kein Nazi, sondern hat sich im Wald mit den Pilzen und Tieren angefreundet. Na wenn der mal nicht im dritten Teil zufällig ein homöopathisches Mittelchen gegen den Drachen hat. Die Story mit den blauen Zauberer habe ich vergessen, kamen aber auch nicht vor – Blau ist wohl seit Verfilmung von Avatar und den Schlüpfen alle.

Bei Herr der Ringe musste viel Material in drei Filmen untergebracht werden, hier bei den Hobbits wird eine Gutenachtgeschichte für Kinder als Dreiteiler mit jeweiliger Überlänge aufgeblasen – und das merkt man. Dies ist aber kein Grund zu jedem Teil noch eine Extended-Version zu veröffentlichen: Peter Jackson spricht über die HOBBIT EXTENDED EDITION. Also Augen auf beim Blu-ray-Kauf.

Die Story wird also etwas gestreckt und dialogtechnisch legt Peter Jackson hier in vielen Szenen einen klassischen George Lucas hin: The Hobbit Menace? Ja, das fragte ich mich auch an manchen Stellen im Film.

Die nächsten zwei Teile der Hobbits werde ich mir wohl Zuhause anschauen, der 3D-Kram hilft der Story ja auch nicht und bis Ende 2014 (Blu-ray Release 2.Teil) hab ich vielleicht schon ein leicht gebogenen Cinemascope 70″ 60p-3D-4k-UHD-Fernseher und das Popcorn ist auch günstiger.

Wer sich noch den ersten Teil auf Blu-Ray ansehen will, muss noch bis zum 31. Dezember 2013 warten (Amazon-Link). Der zweite Teil kommt am 12. Dezember 2013 in die deutschen Kinos: Der Hobbit – Die Einöde von Smaug. Das hört sich ja schon mal richtig spannend an.

 

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